Historische Einsatzchronik der FF Grünbach/V.
Die Übersicht der Einsätze der Feuerwehr von Grünbach reicht nahezu 150 Jahre zurück. Sie ist bei weitem nicht vollständig, vieles ist im laufe der Jahre in Vergessenheit geraten. Durch die Wirren des Krieges, der Zeit danach und dem Schulhausbrand gingen viele Aufzeichnungen für immer verloren. So kann ich nur auf Erzählungen und Kalender meiner Ur-Großmutter zurückgreifen, denn auch die Ortschronik, welche auf dem Schulboden gelagert wurde, fiel den Flammen zum Opfer. Die von Rudi Fücker angelegte Ortschronik aus den 1970er Jahren berichtet sehr wenig über Feuerwehreinsätze. Nur eins ist klar, dass die Brände bis Ende des 2. Weltkrieges zum großen Teil von den Besitzern selbst gelegt wurden. Ältere Bürger sagen dazu: "Den roten Hahn ins Haus geführt oder den Blitz mit dem Tragekorb ins Haus geschafft". Es fielen durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr "nur Sachwerte" dem Feuer zum Opfer!
1863, 18. Oktober
Aus Anlass des 50 Jährigen Jubiläums der Leipziger Völkerschlacht wurde auf dem Wendelstein ein Freudenfeuer abgebrannt.
1865, 6. März
Brannte in Grünbach die Schillersche Schankwirtschaft – Hochmutsbrauhaus an der Falkensteinerstraße am Ortsausgang ab.
1866, 23. Mai
Mittwoch Abends gegen 10 Uhr brannten in Grünbach die Jakobsche Schankwirtschaft und ein Schuppen des Webers Thoß ab. Die Feuerwehr aus Falkenstein kam zur Hilfeleistung. Auf dem Nachhauseweg ereilte sie am Otterberg (Ortsausgang in Höhe des heutigen Stadtgutes) ein Missgeschick. In Folge der abschüssigen Straße kam die Spritze in die Flucht und stürzte in den Graben. Dabei geriet der Feuerwehrkamerad Lienemann unter ihr zum liegen und verstarb noch am Unfallort, weitere 2 Kameraden wurden schwer verletzt.
1867, 26. Juli
Durch Blitzschlag brannte in der vergangen Nacht in Siehdichfür das Haus der Gebrüder Fickert ab.
1876, 20. August
Montags abends gegen 23 Uhr brennen in Siehdichfür die Gehöfte der Gutsbesitzer Ebert und Karl Möckel ab.
1880
Brannte in der Falkensteiner Straße der Gemeinde Grünbach das Haus des „Rodewald“ ab.
1881, 5. September
Früh gegen 3.30 Uhr brannte das Wohnhaus des Tischlers Julius Jacob in der Bahnhofstraße ab.
1883
In diesem Jahr brannten in Grünbach die Häuser von Fritz Schröder und Heinrich Thoß im damaligen Hintergrünbach, der heutigen Muldenberger Straße nieder.
1886, 7. Oktober
Mittags brannten das Wohnhaus, der Stall und die Scheune des Webers Präder in der Bahnhofstraße ab.
1887, 18. Juni
Samstagabend gegen 23 Uhr brannte der Fickersche Gasthof, auch als Merkel bekannt, in der Siehdichfürer Straße ab.
18. Juli
In der Rissbrücke brannte der Wirt Anton Vogel ab.
1888, 19. Mai
Brannten in Siehdichfür die Häuser von Helbig und Bernhard nieder.
1891, 18. Januar
Abends in der 10. Stunde brannte in Hintergrünbach das Wohnhaus des Stickers Hermann Jakob ab.
1892, 26. Mai
Donnerstag Nachmittag gegen 18 Uhr brannte in der Falkensteiner Straße das Hochmuttische Haus ab.
21. September
Im Göltzschtal brannte die Lattmansche Schneidmühle ab.
1894
In der Falkensteiner Straße brannte das Haus des Julius Wolf ab.
1895, 16. Juli
Es brannte in Siehdichfür das Wohnhaus des Webers Heinrich ab.
1897, 31. März
In der Nacht brannte der Gasthof Wendelstein ab.
1898, 6. November
Samstag Nachmittag 18 Uhr brannte in Winn die Schöferloles Scheune. Die Feuerwehr Neustadt war als Erste zur Stelle, kurze Zeit später traf die Wehr aus Falkenstein ein. Jede der Wehren wollte die Brandbekämpfung Allein durchführen, so sagten die Neustädter: "Das ist unser Feuer!". Es kam zum Streit und die Wehren bespritzten sich gegenseitig mit Wasser. Jetzt erst kommt die Grünbacher Wehr an der Einsatzstelle an und erhebt ihrerseits Anspruch auf das Feuer denn: "Winn gehört zu Grünbach, damit ist das unser Feuer!" Die Neustädter Kameraden verlassen hiernach den Einsatzort.
1899, 18. Dezember
Eine Benzinexplosion, bei der fünf Personen schwere Verletzungen erleiden, ereignet sich gegen 16.45 Uhr in der erst im letzten Sommer neu erbauten Ludersch'en Stickerei.
Da die Benzinleitung noch nicht eingebaut ist, muss das Benzin in einer Blechflasche durch den Sticksaal zum Motorenraum getragen werden. Der 16 jährige Lehrling Curt Luderer kommt im obengenannten zu Fall, ein Teil des Benzins fließt auf den Boden.
Am schlimmsten wird die 24 Jahre alte Fädlerin Auguste Rodewald verletzt. Sie stirbt am 22.12.1899.
1908, 26. März
Am Abend gegen 20 Uhr brannte in Grünbach das Gasthaus Heiterer Blick ab. Später war das Gasthaus als unter den Bezeichnungen Spranger, Hutschenreuter und letztendlich als der Adler bekannt.
21. Mai
Nachts um 1 Uhr brannten durch Blitzschlag eine Scheune, sowie ein altes Wohnhaus in Winn nieder. Sie gehörten dem Schlosspächter Gottlob Weindisch.
Das Datum des Brandes der Waldschänke in Siehdichfür ist unbekannt, das Gebäude was vormals auch als Gemeindeamt der Gemeinde Siehdichfür diente, wurde vom damaligen Eigentümer angezündet.
1910, 23 Juli
Durch Blitzschlag werden Wohnhaus, Stall und Scheune der Familie Ficker für Grünbacher Merkels Paul eingeäschert. Als Anmerkung am Rande: "Böse Menschen behaupteten, dass der Blitz mit dem Tragekorb ins Haus getragen wurde."
10. Oktober
Es brannte in Winn gegen 23 Uhr eine 1908 erbaute Scheune mit der eingebrachten Ernte nieder.
912, 12. März
Gegen 20 Uhr brannte in Hintergrünbach das Wohnhaus des Reinhard Helbig genannt Helbigs Fritz ab.
1913, 26. Juni
An diesem Dienstag brannte das Wohnhaus des Ernst Rudert vormals Emil Rölz an der Siehdichfürer Straße nieder.
1925, 21. Mai
An diesem Himmelfahrtstag brannte Kurt Rölz sein Haus nieder. Er stand im Haus und empfing die Feuerwehr mit den Worten: "Wenn ihr reinkommt erschlag ich euch!"
1927, 27. Dezember
Albert Körner brannte sein Haus im Pfannensteil nieder, angeblich sei der Tannenbaum umgefallen.
1931
In Siehdichfür brennt das Gasthaus Waldschänke nieder. Es wurde an gleicher stelle neu erbaut und im März 1987 abgerissen.
1931, 1. September
Dienstag früh 4:45 Uhr zündete der Schickerslieb, Emil Schicker sein Haus an.
1933, 31. Juli
An diesem Montag in der Früh, wurde die Scheune des Schickersliebs ein Opfer seiner 2. Brandstiftung.
1945, 29. Dezember
Durch einen Sturm wurden in Grünbach die Dächer der Häuser Eimert, Meinel, Wolf und Luders-Friedel Emil.
1947, 11. Oktober
An der Muldenberger Straße brannte das Thoß’e Haus ab.
1958, 27. Januar
Brannte der Dachstuhl der Grünbacher Schule ab. Die in der Bodenkammer untergebrachten Lehrmittel im Wert von 10.000 Mark wurden ein Raub der Flammen. Die übrigen Räume der Schule wurden durch das Löschwasser der Feuerwehren aus Grünbach, Falkenstein und Auerbach geschädigt. Ursache des Dachstuhlbrandes war ein Schwelbrand.
1958, 1. August
Durch einen starken Sturm wurden Marktbuden am Grünbacher Schuttplatz weggeblasen.
1964, 14/15. Februar
Das Bahnwärterhaus am Schwarzen Stein brannte ab.
1973, 8. Dezember
Propangasexplosion bei Hans Müller.
1974, 1. Juli
Eine Windhose verwüstet den Krugler, beim Wolfen Richard wurde die Scheune zerstört.
1978, 8. Juli
Kraftfahrzeugbrand auf der Falkensteiner Straße.
5. Dezember
Es brannte eine Scheune, die umgebaut war zu einer Werkstatt. Das Feuer griff auf das Wohnhaus über und vernichtete die angrenzende Hälfte.
1980, 23. & 24. April
Schneechaos in Grünbach.
1992, 22. September
Brand bei Kober Manfred im Vorderdorf. Es brannten Schuppen und Weberei, Hauptproblem bei diesem Einsatz war die mangelhafte Löschwasserversorgung.
1995, 13. Oktober
der Grünbacher Skilift brennt nach einer Brandstiftung nieder.